Sicher hast du schon mal einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. Spätestens für den Führerschein muss in Deutschland der Nachweis erbracht werden, dass man anderen in Notsituationen helfen kann. Aber wie sieht es eigentlich mit der Hilfe für Vierbeiner aus? Bist du in der Lage, deinem Hund in Notfall das Leben zu retten? Wenn du noch keinen Erst-Hilfe-Kurs für Hunde gemacht hast, bist du in guter Gesellschaft. Lange nicht jeder Hundebesitzer ist fit, was Rettungsmaßnahmen für seinen Freund angeht. Dabei können, wie beim Menschen auch, die ersten Minuten und Maßnahmen entscheidend sein. Also los, ab zum lebensrettenden Training!
Kurse und Kosten
Bestimmt gibt es auch in deiner Nähe die Möglichkeit, einen Kurs zu besuchen. Tierakademien und Hundeschulen, aber auch alle gängigen Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Malteser oder die Johanniter bieten Kurse für die Erste-Hilfe am Hund an. Meist umfasst das Training etwa drei bis vier Unterrichtsstunden und kostet um die 50 Euro. Gut investiertes Geld, wenn du bedenkst, dass dein Können vielleicht mal über Leben und Tod deines Haustieres entscheidet, oder?
Was wird gelehrt?
In einem Erste-Hilfe-Kurs lernst du, wie du ein Tier, das verletzt ist, Schmerzen hat oder unter Schock steht, untersuchen und transportieren kannst. Wichtig dabei ist der Selbstschutz, da Hunde sich in solchen Situationen aus Angst oder Schmerz häufig wehren. Außerdem geht es um die Wundversorgung, beispielweise das Anlegen eines Pfotenverbandes, und du lernst das richtige Verhalten bei Bewusstlosigkeit oder akuten Erkrankungen deines Hundes. Auch Rechtsfragen sind ein Thema. Außerdem zeigen dir die Ausbilder die Wiederbelebung beim Hund und geben dir Untersuchungs- und Gewöhnungsübungen für deinen Vierbeiner an die Hand.
Gerüstet für den Notfall
Du kannst nur so gut helfen, wie es die Hilfsmittel und die Bedingungen erlauben. Deshalb ist es von Vorteil, gut vorbereitet zu sein. Zunächst solltest du immer die Telefonnummer deines Tierarztes und der nächsten Tierklinik griffbereit haben. Eventuelle auch die Notfallnummer eines Tierrettungsdienstes, soweit es in deiner Nähe einen gibt. Wie siehts mit einem Erste-Hilfe-Kasten aus? Genau wie für den Menschen auch solltest du einen im Auto und einen zuhause haben. Die Ausstattung unterscheidet sich dabei kaum. Verbandsmaterial, Schere, Rettungsdecke, Kühlkissen… Was uns retten kann, sollte auch für den Vierbeiner zur Verfügung stehen.
Die häufigsten Notsituationen
Natürlich können wir in diesem kurzen Blogpost nicht auf alle Notfälle und Maßnahmen eingehen. Um dir zu zeigen, wie viele Gefahren es für deinen Hund geben kann, listen wir hier die häufigsten Situationen auf, in denen du Erste-Hilfe leisten musst:
- Vergiftungen, z.B. durch Giftköder
- Verletzungen, z.B. ausgerenkte Gelenke, Prellungen, Knochenbrüche, Bisswunden, stumpfe Bauchverletzungen, Zahnverletzungen
- Krampfanfälle
- Hitzschlag oder Unterkühlung
- Magendrehung
- Brandunfälle
- Fremdkörper
- Ertrinken und Ersticken
- Bewusstlosigkeit und Schock
- Insektenstiche und allergische Reaktionen
Wie kann ich helfen?
Grundsätzlich gilt: Ruhe bewahren. Wenn dein Hund noch bei Bewusstsein ist, leine ihn an, damit er nicht im Schock weglaufen kann. Bewusstlose Tiere musst du in die stabile Seitenlage bringen! Rufe, wenn möglich, eine zweite Person zur Hilfe. Informiere so schnell es geht einen Tierarzt. Wie du in den verschiedenen Notsituationen speziell richtig reagierst, lernst du in einem Erste-Hilfe-Kurs. Der ist wirklich zu empfehlen! Denn nur dann bist du wirklich gut darauf vorbereitet, deinem Freund zu helfen, wenn er dich braucht.
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