Alptraum Giftköder: Es ist die Horrorvorstellung schlechthin für jeden Hundebesitzer: Der geliebte Vierbeiner frisst einen Giftköder, wird krank oder stirbt sogar daran. Leider passiert das gar nicht so selten. Immer öfter legen Hundehasser potenziell tödliche Köder aus. Welche Motive auch immer dahinterstecken, diese hinterhältige Methode ist für Hund und Besitzer ein Alptraum, den es zu verhindern gilt.
Was sind überhaupt Giftköder?
Als Giftköder bezeichnet man alles, was als Fressen für den Hund getarnt, aber giftig ist oder Verletzungsgefahr birgt. Das kann ein Stück Fleisch, Würstchen, oder Leckerli sein, das mit einer giftigen Substanz wie Rattengift versetzt oder mit Nägeln oder Glasscherben gespickt ist. Meist sind Giftköder, zumindest auf den ersten Blick, schwer als solche zu erkennen.
Was kannst du tun, wenn du Giftköder findest?
Sei vorsichtig! Die Köder können mit Kontaktgiften kontaminiert sein, die auch dir schaden. Nimm ihn deshalb nur mit Handschuhen oder einer Plastiktüte auf. Informiere die Polizei! Giftköder auszulegen ist eine Straftat. Den Köder kannst du dann beim Tierarzt untersuchen lassen. Sinn macht es auch, die Presse und Tierschutzorganisationen darüber zu informieren, wo genau du Giftköder gefunden hast. Vielleicht möchtest du zusätzlich Warnzettel aufhängen oder über Social-Media-Kanäle vor der Gefahr warnen? In einigen Städten gibt es mittlerweile Apps, die vor Giftködern warnen. Informiere die Betreiber solcher Apps über deinen Fund!
Wie kannst du verhindern, dass dein Hund Giftköder frisst?
Die sicherste Methode ist natürlich, deinen Hund angeleint zu lassen und vielleicht sogar auf einen Maulkorb zurückzugreifen. Beim Maulkorb ist darauf zu achten, dass der Hund mit ihm kein Futter aufnehmen kann. Das ist nicht bei allen Maulkörben der Fall! Aber bitte beachte: Kann dein Hund mit dem Maulkorb kein Futter aufnehmen, kann er damit auch nicht trinken. Das kann gerade in der warmen Jahreszeit schnell gefährlich werden! Ansonsten gilt: Aufmerksam sein und darauf achten, ob dein Hund etwas frisst, ihn beschäftigen, damit er gar nicht erst in Versuchung gerät. Außerdem bieten viele Hundeschulen ein spezielles Antigiftködertraining an, das du auch zuhause üben kannst. Dabei lernt dein Hund beispielsweise, sich zu setzen und zu bellen, wenn er etwas Essbares findet, oder dass er überhaupt nur fressen darf, was du ihm gibst. Was dein Hund aber in jedem Fall beherrschen sollte ist, dass er auf dein Abbruchsignal wie „nein“ oder „aus“ hört und den Köder dann sofort freigibt.
Was solltest du tun, wenn dein Hund einen Giftköder gefressen hat?
Nimm deinem Hund den Giftköder oder dessen Reste weg, leine ihn an und beruhige ihn. Jeder Hundebesitzer sollte Erste-Hilfe-Maßnahmen beherrschen. Falls dein Hund bewusstlos wird, musst du ihn in die stabile Seitenlage bringen, seine Atemwege freihalten und die Vitalzeichen kontrollieren. Bringe den Hund nicht zum Erbrechen, das könnte seinen Zustand noch verschlimmern. Rufe sofort deinen Tierarzt an und bringe deinen Hund so schnell es geht zu ihm. Es ist hilfreich, wenn du die Reste des Giftköders und gegebenenfalls Erbrochenes mitnimmst, damit der Tierarzt herausfinden kann, worum es sich bei dem Giftköder handelt.
Welche Symptome treten bei Vergiftungen auf?
Die Symptome einer Vergiftung können sehr vielfältig sein: Erbrechen, Durchfall, Unruhe, blasse Schleimhäute, Größenveränderung der Pupillen, Absinken der Körpertemperatur, Blut im Stuhl oder Urin, Krämpfe oder Lähmungserscheinungen, Bauchschmerzen (Der Hund zeigt dann immer wieder die Gebetsstellung oder macht einen Katzenbuckel), Apathie oder Bewusstlosigkeit sind die wichtigsten Erscheinungen.
Zum Glück können viele Hunde, wenn schnell und richtig gehandelt wird, gerettet werden. Und mittlerweile gibt es auch immer mehr Organisationen, die, zum Beispiel per App, vor Giftködern warnen. Aber das Wichtigste ist: Sei aufmerksam! Beobachte deinen Hund beim Spazierengehen, um rechtzeitig eingreifen zu können. Dann kann deinem Freund so schnell nichts passieren.
Hinterlasse einen Kommentar